Auslobung Landespreis Baukultur
2022
Freiräume in Stadt- und Ortszentren
Die Bewerbungsfrist ist am 20. Februar abgelaufen.
Freiräume in Stadt- und Ortszentren – Potenziale für Klimaschutz und Anpassung
Das sechste Auszeichnungsverfahren der Reihe ZUSAMMEN GEBAUT der Landesinitiative +Baukultur in Hessen widmet sich der Innenentwicklung und dabei den öffentlichen Freiräumen in den hessischen Innenstädten und Ortszentren. Pflanzen in allen Facetten spielen dabei eine wesentliche Rolle, aber auch Wasser, bauliche Schattenspender oder temporäre Bauten sowie experimentelle Interventionen zu Aufenthaltsqualität und Klimafolgenanpassung.
Es werden Projekte gesucht, die zeigen, wie vielschichtige und gut gestaltete Freiräume zu Aufenthaltsqualität und Wohlbefinden in den Zentren der Städte und Gemeinden beitragen und gleichzeitig die Folgen des Klimawandels abmildern oder zur Artenvielfalt beitragen.
Eingereicht werden können sowohl Neubau-, Umbau- und Modernisierungsprojekte als auch temporäre Projekte und Interventionen. Studierende sind ausdrücklich eingeladen, in einer eigenen Kategorie am Verfahren teilzunehmen.
Hinweise zu Teilnahmebedingungen, Bewertungskriterien, Organisation, Jury und Auszeichnung rund um den Hessischen Landespreis Baukultur finden Sie im Online-Bewerbungsportal:
Zum Verfahren
Motive und Ziel
Die Zentren der Städte bzw. Stadtteile und Gemeinden wünschen wir uns als belebte Orte, die zu Begegnungen einladen. Sie sollen gut gestaltet, gepflegt und sicher sein. Dringlich sind heute weitere Anforderungen, wie die Anpassung an den Klimawandel durch mehr Grün, Schatten oder Wasser sowie die Förderung der Artenvielfalt in Fauna und Flora.
Öffentliche Räume sind Straßen, Wege, Plätze, bei denen Nutzung durch die Menschen im Mittelpunkt steht. Sie bilden das städtebauliche Grundgerüst der Städte und Gemeinden und stehen mit den Eingangsbereichen und Erdgeschossen der Gebäude und ihren Nutzungen in Beziehung. Kommunen bietet sich im öffentlichen Raum die Chance, attraktive und unverwechselbare Orte zu schaffen, die dem lokalen Charakter entsprechen. Gleichzeitig tragen grüne Freiräume und Wasser zur Widerstandsfähigkeit der Städte und Gemeinden gegenüber Umwelteinflüssen bei.
Bei sorgfältiger Planung haben diese öffentlichen Räume vielfältige, sich ggf. auch überlagernde Funktionen für Klimaschutz und Klimafolgenanpassung sowie für:
- Aufenthalt, Begegnung und Kommunikation, Erreichbarkeit für Alle
- Identität, Repräsentation und ggf. als touristischer Anziehungspunkt
- Gesundheit, Erholung, Wohnumfeldqualität
- Spiel und Sport
- Luftreinhaltung und Temperaturregulierung
- Versickerung, Entwässerung, Renaturierung
- Artenvielfalt Mobilität
Außerdem nehmen sie Mobiliar, Beleuchtung und Infrastruktur auf. Nicht zu vergessen ist, dass gut gestaltete Freiräume auch ein immobilienwirtschaftlicher Lagefaktor sind.
Grün und Wasser verbessern die Lebensqualität, geben Impulse hinsichtlich der Klimawandelanpassung und fördern die Unverwechselbarkeit in den Stadt- und Ortszentren.
Im Rahmen dieses Auszeichnungsverfahrens werden Projekte gesucht, die beispielhaft zeigen, wie dies gelingen kann. Die Projekte sollen sich als Baustein der vorhandenen Siedlungs-, Platz- und Wegestruktur verstehen, einen überzeugenden Beitrag zum Erscheinungsbild des Ortes leisten, zum Wohlbefinden der Menschen beitragen und Lösungen zu aktuellen Herausforderungen in den Innenstädten liefern.
Von besonderem Interesse sind Beispiele, die zeigen, wie durch die Gestaltung von grünen Freiräumen und der entsprechenden Auswahl von Pflanzen, die robust gegenüber dem Klimawandel sind, attraktive Räume für Menschen (und Tiere) entstehen ferner Beispiele, wie das Wasser gut in die Innenstadt oder den Ortskern integriert werden kann. Auch temporäre Gärten oder Begrünungen sowie Interventionen, die der Gestaltung und Belebung der Orts- und Stadtteilzentren dienen, können eingereicht werden.
Für die kontinuierliche Pflege und den langfristigen Unterhalt des öffentlichen Raums ist auch die Trägerschaft von Bedeutung.
Kommunen können dabei z.B. auch von Privaten unterstützt werden oder Patenschaften in der Bürgerschaft initiieren. Die dauerhafte Sicherung der geschaffenen Freiraumqualitäten ist daher ebenfalls Gegenstand dieses Auszeichnungsverfahrens.
Es ist außerdem Tradition, dass der hessische Baukulturpreis auch die Planungskultur mitbetrachtet, also die Strategien und Kooperationen, die bei der Projektentwicklung, der Planung und dem Bau und in Abhängigkeit vom lokalen Kontext zu beispielhaften Lösungen geführt haben. Dies gilt insbesondere für geeignete Kooperationen und Allianzen, die zur Durchführung der Projekte beitragen.
Innenstädte und Ortszentren
Innenstädte lassen sich nicht exakt abgrenzen. Gemeint sind die Kerne von Städten bzw. Stadtteilen und Ortszentren, die Identifikationsorte bilden oder dazu „ertüchtigt“ werden sollen. Gemeinhin verknüpft man damit die Bereiche um Kirchen und Rathäuser, also historische Zentren, aber auch Fußgängerzonen und Einkaufsmeilen. Es können auch ganz andere Orte sein, z.B. solche, die öffentliche Einrichtungen aufweisen, wie Bahnhöfe, Bibliotheken, Schulen, Gemeindezentren oder Bürgerhäuser, oder aber Gastronomie, Kultur- und Freizeiteinrichtungen, die Anziehungspunkte darstellen und bei denen die Qualität der umgebenden öffentlichen Räume von besonders hoher Bedeutung ist.
Teilnahmebedingungen und zeitlicher Ablauf des Auszeichnungsverfahrens
Dezember 2022
Start des Auszeichnungsverfahrens
20. Februar 2023
Abgabe der Beiträge für die erste Phase des Auszeichnungsverfahrens
16. März 2023
Bekanntgabe der Teilnehmer, die an der zweiten Phase beteiligt sind
15. Mai 2023
Abgabe der Beiträge für die zweite Phase des Auszeichnungsverfahrens